Barrieren abbauen mit einfachen Texten

Verständlich für alle

Einfach und klar

Leichte Sprache nutzt kurze Sätze und einfache Wörter. So verstehen alle die Inhalte besser.

Für alle Menschen

Leichte Sprache hilft Menschen, die Probleme mit dem Lesen haben. Zum Beispiel ältere Menschen oder Menschen mit Lernschwierigkeiten.

Rechtlich vorgeschrieben

Viele Gesetze verlangen, dass wichtige Informationen in Leichter Sprache angeboten werden.

Besserer Zugang

Leichte Sprache macht Informationen für mehr Menschen zugänglich und fördert Inklusion.

1. Einleitung
Was ist Einfache Sprache?

Die Einfache Sprache ist eine vereinfachte Form der Standardsprache, die darauf abzielt, Texte und mündliche Kommunikation leichter verständlich zu machen. Sie reduziert komplexe Satzstrukturen, vermeidet Fachjargon und nutzt klare, prägnante Formulierungen. Ziel ist es, Informationen für eine breite Zielgruppe zugänglich zu machen, einschließlich Menschen mit Leseschwierigkeiten, geringen Sprachkenntnissen oder kognitiven Beeinträchtigungen.

Bedeutung und Nutzen der einfachen Sprache

In unserer modernen, diversifizierten Gesellschaft ist die Vermittlung von Informationen an alle Bürger essenziell. Die Einfache Sprache trägt dazu bei, Kommunikationsbarrieren abzubauen und fördert die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Sie verbessert die Verständlichkeit von Texten in Behörden, Unternehmen und Bildungseinrichtungen und unterstützt somit die Inklusion und Chancengleichheit.

2. Geschichtlicher Hintergrund
Entwicklung der Einfachen Sprache

Die Wurzeln der Einfachen Sprache liegen in der Plain Language Movement, die in den 1970er Jahren in den USA entstand. Ziel war es, komplizierte juristische und administrative Texte für die Allgemeinheit verständlich zu machen. In Deutschland gewann die Einfache Sprache ab den 2000er Jahren an Bedeutung, insbesondere durch die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention.

Rechtliche Grundlagen


2. Behindertengleichstellungsgesetz (BGG)

Das Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) in Deutschland wurde eingeführt, um die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen sicherzustellen. Das Gesetz zielt darauf ab, Benachteiligungen zu verhindern und Chancengleichheit zu schaffen. Es verpflichtet öffentliche Stellen, ihre Dienstleistungen barrierefrei anzubieten. Dazu zählen auch die Bereitstellung barrierefreier Websites und digitaler Inhalte.

3. Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung (BITV 2.0)

Die Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung (BITV 2.0) legt verbindliche Standards für die Barrierefreiheit von Informationstechnik in Deutschland fest. Sie gilt für alle öffentlichen Stellen und verpflichtet zur Einhaltung der Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) 2.1. Die BITV 2.0 fordert, dass Texte verständlich, leicht lesbar und für alle Nutzer zugänglich sind.

4. Europäische Richtlinie über digitale Barrierefreiheit (2016/2102)

Diese EU-Richtlinie verpflichtet die Mitgliedstaaten, sicherzustellen, dass die Websites und mobilen Anwendungen öffentlicher Stellen barrierefrei sind. Die Richtlinie verlangt regelmäßige Überprüfungen und Berichte über den Stand der Barrierefreiheit. Sie fördert die Einhaltung internationaler Standards wie der WCAG 2.1 und sorgt für einen harmonisierten Ansatz in Europa.

5. Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG)

Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) schützt Menschen vor Diskriminierung aufgrund von Behinderungen. Es gilt für Beschäftigung, Dienstleistungen und den Zugang zu Waren. Unternehmen und öffentliche Stellen müssen dafür sorgen, dass ihre Angebote niemanden aufgrund einer Behinderung benachteiligen. Das Gesetz verlangt von Arbeitgebern, angemessene Vorkehrungen für Menschen mit Behinderungen zu treffen.

6. Landesgleichstellungsgesetze

Viele Bundesländer in Deutschland haben eigene Gleichstellungsgesetze eingeführt, die die Rechte von Menschen mit Behinderungen stärken. Diese Gesetze ergänzen das Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) auf Landesebene. Sie umfassen spezifische Regelungen zur Barrierefreiheit, einschließlich der Anpassung von Gebäuden, Dienstleistungen und Informationen.

7. Rehabilitation Act (Section 508, USA)

In den USA regelt Section 508 des Rehabilitation Act die Barrierefreiheit von Informationstechnologien für Bundesbehörden. Es verlangt, dass alle elektronischen und Informationstechnologien für Menschen mit Behinderungen zugänglich gemacht werden. Dies schließt Websites, Software, Dokumente und Multimedia-Inhalte ein. Unternehmen, die mit Bundesbehörden zusammenarbeiten, müssen ebenfalls die Anforderungen von Section 508 erfüllen.

8. Americans with Disabilities Act (ADA, USA)

Der Americans with Disabilities Act (ADA) ist ein weitreichendes Gesetz, das Diskriminierung aufgrund von Behinderungen verbietet. Es gilt für den öffentlichen und privaten Sektor und umfasst Arbeitsplätze, Dienstleistungen und den Zugang zu öffentlichen Einrichtungen. Der ADA verlangt, dass Websites und digitale Inhalte zugänglich sind, um gleiche Chancen für Menschen mit Behinderungen zu gewährleisten.

9. Accessibility for Ontarians with Disabilities Act (AODA, Kanada)

Der Accessibility for Ontarians with Disabilities Act (AODA) in Kanada verpflichtet Organisationen zur Einhaltung von Barrierefreiheitsstandards. Ziel ist es, bis 2025 ein barrierefreies Ontario zu schaffen. Das Gesetz umfasst Regelungen für den Zugang zu Informationen, den öffentlichen Raum und den Arbeitsplatz. Unternehmen müssen regelmäßig Berichte über ihre Barrierefreiheitsmaßnahmen einreichen.

10. Web Content Accessibility Guidelines (WCAG)

Die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) sind internationale Richtlinien zur Barrierefreiheit von Webinhalten. Die WCAG 2.1 legt Standards fest, die Websites einhalten müssen, um für Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen zugänglich zu sein. Die Richtlinien sind in vier Prinzipien unterteilt: Wahrnehmbarkeit, Bedienbarkeit, Verständlichkeit und Robustheit. Die Einhaltung der WCAG wird in vielen Ländern gesetzlich vorgeschrieben.

11. European Accessibility Act (EAA)

Der European Accessibility Act (EAA) setzt EU-weit verbindliche Standards für die Barrierefreiheit von Produkten und Dienstleistungen. Er betrifft digitale Inhalte, Software, Zahlungsterminals, Selbstbedienungsautomaten und mehr. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Produkte den Anforderungen des EAA entsprechen, um auf dem EU-Markt angeboten werden zu dürfen.

12. Digitale Barrierefreiheit im Bildungsbereich

Schulen, Hochschulen und Universitäten müssen sicherstellen, dass ihre digitalen Lernmaterialien barrierefrei sind. Dies umfasst Lehrvideos, Online-Kurse, Lernplattformen und digitale Dokumente. Die Einhaltung der Barrierefreiheitsstandards ist entscheidend, um gleiche Bildungschancen für alle Lernenden zu bieten. Viele Bildungseinrichtungen setzen auf spezielle Software und Tools, um Barrierefreiheit zu gewährleisten.

13. Digitale Barrierefreiheit im Gesundheitswesen

Im Gesundheitswesen ist der Zugang zu barrierefreien Informationen besonders wichtig. Websites von Krankenhäusern, Arztpraxen und Apotheken müssen so gestaltet sein, dass alle Menschen, unabhängig von ihren Fähigkeiten, Informationen leicht finden und verstehen können. Dazu gehört auch die Bereitstellung von Dokumenten in alternativen Formaten, wie z.B. in leichter Sprache oder als Audio-Datei.

14. Barrierefreiheit und Künstliche Intelligenz (KI)

Künstliche Intelligenz (KI) kann helfen, die Barrierefreiheit zu verbessern. Beispiele sind automatische Bildbeschreibungen, Sprachsteuerung und Chatbots, die Texte in einfache Sprache umwandeln. Allerdings müssen KI-Systeme sorgfältig entwickelt werden, um Vorurteile zu vermeiden, die Menschen mit Behinderungen benachteiligen könnten.

Diese Gesetze unterstreichen die gesellschaftliche Verpflichtung, Informationen barrierefrei und verständlich zu gestalten.

3. Grundprinzipien der Einfachen Sprache
Wortwahl und Terminologie

Die Leichte Sprache setzt auf klare, verständliche Begriffe und vermeidet komplexe Fachausdrücke. Ziel ist es, dass möglichst viele Menschen den Text sofort verstehen.

Allgemeinverständliche Wörter

Verwenden Sie einfache Wörter, die viele Menschen im Alltag kennen. Anstelle von "konsultieren" schreiben Sie "fragen". Statt "implementieren" verwenden Sie "einführen". So wird der Text für alle Leser leichter verständlich.

Vermeidung von Fachjargon

Fachbegriffe sollten nur genutzt werden, wenn es unbedingt nötig ist. Wenn Sie dennoch Fachwörter verwenden, erklären Sie diese in einfachen Worten. Zum Beispiel: "Inklusion bedeutet, dass alle Menschen dazugehören, egal welche Fähigkeiten sie haben."

Keine Abkürzungen ohne Erklärung

Abkürzungen wie "z.B.", "EU" oder "IT" können verwirrend sein, wenn sie nicht erklärt werden. Schreiben Sie die Abkürzung zuerst aus und geben Sie dann in Klammern die Kurzform an. Beispiel: "Europäische Union (EU)". So wissen die Leser, was gemeint ist.

Satzbau und Grammatik

Kurze Sätze

Halten Sie die Sätze kurz, idealerweise nicht länger als 15 Wörter. Kurze Sätze sind leichter zu lesen und der Inhalt ist schneller verständlich.

Aktive Sprache

Nutzen Sie die aktive Form. Anstelle von "Das Formular muss ausgefüllt werden" schreiben Sie "Füllen Sie das Formular aus". Die aktive Sprache ist direkter und einfacher zu verstehen.

Klare Struktur

Strukturieren Sie den Text logisch und übersichtlich. Verwenden Sie Absätze, Zwischenüberschriften und Listen. Dies hilft den Lesern, den Inhalt besser zu erfassen.

Die Anwendung dieser Prinzipien macht Texte leichter verständlich und sorgt dafür, dass möglichst viele Menschen die Informationen aufnehmen können.

4. Grammatikalische Regeln der Einfachen Sprache

Zeitformen und Modi

Präsens bevorzugen: Das Präsens ist die einfachste und direkteste Zeitform. Es hilft, Aussagen klar und zeitlich eindeutig zu machen. Beispiel: "Der Vertrag gilt ab sofort" statt "Der Vertrag wird ab morgen gelten".

Konjunktiv vermeiden: Der Indikativ ist klarer und leichter zu verstehen. Statt "Es könnte sein, dass wir später beginnen" schreiben Sie "Wir beginnen später". So bleiben die Aussagen deutlich und konkret.

Aktiv vs. Passiv

Aktiv verwenden: Aktivsätze sind direkter und sagen klar, wer etwas tut. Beispiel: "Der Mitarbeiter informiert die Kunden" ist klarer als "Die Kunden werden informiert". Das Aktiv macht den Text lebendiger und verständlicher.

Passiv vermeiden: Das Passiv wirkt oft unpersönlich und macht den Satz komplizierter. Beispiel: Statt "Die Änderungen wurden umgesetzt" schreiben Sie "Wir haben die Änderungen umgesetzt". Das macht den Text einfacher und verständlicher.

Satzstruktur

Hauptsätze nutzen: Nutzen Sie kurze, klare Hauptsätze. Vermeiden Sie Nebensätze und komplexe Satzgefüge. Beispiel: "Wir liefern die Ware morgen" statt "Wir liefern die Ware, wenn sie fertig ist". So bleibt der Text leicht lesbar.

Einfache Satzkonstruktionen: Setzen Sie die Satzglieder in klarer Reihenfolge: Subjekt, Prädikat, Objekt. Beispiel: "Die Firma erstellt das Angebot" statt "Das Angebot wird von der Firma erstellt". Das macht den Text logisch und verständlich.

Diese grammatikalischen Regeln sorgen dafür, dass Texte einfacher zu lesen und leichter zu verstehen sind. Sie helfen dabei, die Barrieren für viele Menschen zu reduzieren und klare Kommunikation zu fördern.

5. Gestaltung und Layout

Typografie und Lesbarkeit

Schriftarten: Verwenden Sie serifenlose Schriftarten wie Arial, Verdana oder Helvetica. Diese Schriften sind einfacher zu lesen, besonders auf Bildschirmen. Serifenlose Schriftarten haben keine zusätzlichen Linien oder Verzierungen, was das Lesen erleichtert.

Schriftgröße: Eine Mindestgröße von 12 Punkt wird empfohlen, besser sind 14 Punkt oder mehr. Größere Schriftgrößen helfen Menschen mit Sehschwierigkeiten und machen den Text auch bei längerer Lektüre angenehmer.

Zeilenabstand: Ein größerer Zeilenabstand, idealerweise 1,5-fach, verbessert die Lesbarkeit. Mehr Platz zwischen den Zeilen verhindert, dass der Text "zusammengequetscht" wirkt, und hilft den Augen, den Text leichter zu verfolgen.

Einsatz von Bildern und Grafiken

Unterstützende Visualisierungen: Bilder und Grafiken können den Textinhalt verdeutlichen und helfen, komplexe Informationen besser zu verstehen. Beispiel: Ein Diagramm kann Zahlen und Statistiken visuell darstellen und so schneller verständlich machen.

Barrierefreiheit beachten: Stellen Sie sicher, dass alle Bilder mit Alt-Texten versehen sind. Alt-Texte beschreiben den Bildinhalt für Menschen, die Screenreader nutzen. So sind die Informationen auch für sehbehinderte Menschen zugänglich.

Strukturierung

Überschriften und Absätze: Verwenden Sie klare Überschriften und unterteilen Sie den Text in Absätze. Dies schafft eine logische Gliederung, hilft den Lesern, den Text besser zu erfassen, und erleichtert die Orientierung.

Listen und Aufzählungen: Nutzen Sie Listen, um Informationen strukturiert und übersichtlich darzustellen. Listen sind leichter zu überfliegen als Fließtext und helfen den Lesern, wichtige Punkte schnell zu erkennen.

Ein gut gestaltetes Layout mit klarer Struktur, unterstützenden Bildern und geeigneter Typografie verbessert die Nutzerfreundlichkeit und fördert das Verständnis des Inhalts.

6. Einfache Sprache vs. Leichte Sprache

Definitionen und Abgrenzungen

Einfache Sprache: Einfache Sprache hat weniger strenge Regeln und richtet sich an ein breites Publikum. Sie ist flexibel und wird oft genutzt, um Texte für Menschen mit Leseschwierigkeiten oder für Nicht-Muttersprachler verständlicher zu machen.

Leichte Sprache: Leichte Sprache folgt strengen Regeln, die vom "Netzwerk Leichte Sprache" festgelegt wurden. Diese Form der Sprache ist speziell für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen gedacht, wie zum Beispiel geistiger Behinderung oder Demenz.

Zielgruppen und Anwendungsbereiche

Einfache Sprache: Die Zielgruppe der Einfachen Sprache umfasst Menschen mit Leseschwierigkeiten, ältere Menschen, Nicht-Muttersprachler sowie alle, die klare und leicht verständliche Informationen benötigen. Sie wird oft in öffentlichen Dokumenten, Gesundheitsinformationen und Kundenkommunikation verwendet.

Leichte Sprache: Leichte Sprache ist speziell für Menschen mit geistigen Behinderungen, Lernschwierigkeiten oder Demenz gedacht. Sie findet Anwendung in rechtlichen Texten, Informationsbroschüren und öffentlichen Dienstleistungen, wo absolute Klarheit und Barrierefreiheit erforderlich sind.

Unterschiede im Sprachgebrauch

Satzlänge: In der Einfachen Sprache sind Sätze oft bis zu 15 Wörter lang, um komplexe Inhalte verständlich zu machen. In der Leichten Sprache wird die Satzlänge auf maximal 8 Wörter begrenzt, um die Lesbarkeit und Verständlichkeit für Menschen mit kognitiven Einschränkungen zu erhöhen.

Wortwahl: Die Wortwahl in der Leichten Sprache ist sehr strikt und beschränkt sich auf gebräuchliche, leicht verständliche Wörter. Einfache Sprache erlaubt auch die Verwendung einfacher Synonyme, solange sie allgemein bekannt sind. Dies sorgt für mehr Flexibilität und einen breiteren Einsatzbereich.

Die Unterscheidung zwischen Einfacher und Leichter Sprache ist wichtig, um die passende Sprachform für die jeweilige Zielgruppe auszuwählen und so Barrieren abzubauen.

7. Anwendung in verschiedenen Bereichen

Öffentlicher Sektor

Behörden und Verwaltungen: Behörden müssen Formulare und Informationen in Einfacher Sprache bereitstellen, um sicherzustellen, dass alle Bürger die Inhalte verstehen können. Dies betrifft unter anderem Anträge, Informationsblätter und Bürgerdienste.

Gesetzliche Verpflichtung: Die Nutzung der Einfachen Sprache ist gesetzlich geregelt, insbesondere durch das Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) und die Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung (BITV 2.0). Diese Gesetze sollen sicherstellen, dass alle Menschen Zugang zu verständlichen Informationen haben.

Bildung und Wissenschaft

Lehrmaterialien: Unterrichtsmaterialien werden zunehmend an die Prinzipien der Einfachen Sprache angepasst, um die Verständlichkeit zu verbessern. Dies hilft Schülern mit Lernschwierigkeiten oder geringer Lesekompetenz, dem Unterricht besser zu folgen.

Wissenschaftskommunikation: Einfache Sprache wird verwendet, um komplexe wissenschaftliche Themen einem breiten Publikum zu erklären. Dadurch werden Forschungsergebnisse verständlicher und können leichter in den Alltag integriert werden.

Gesundheitswesen

Patientenaufklärung: Ärzte und Krankenhäuser nutzen Einfache Sprache, um Diagnosen, Behandlungsoptionen und medizinische Abläufe verständlich zu erklären. Dies erhöht das Vertrauen der Patienten und fördert die aktive Teilnahme an der eigenen Gesundheitsversorgung.

Gesundheitskampagnen: Gesundheitskampagnen setzen auf Einfache Sprache, um wichtige Informationen an eine breite Bevölkerungsschicht zu vermitteln. So wird sichergestellt, dass präventive Maßnahmen und Aufklärungskampagnen alle Menschen erreichen.

Die Anwendung der Einfachen Sprache in diesen Bereichen fördert die Transparenz und Zugänglichkeit von Informationen für alle Menschen.

8. Technologische Unterstützung

Software und Tools

Textanalyse-Programme: Tools wie "TextLab" analysieren Texte auf Verständlichkeit und schlagen Verbesserungen vor. Diese Programme helfen dabei, Texte zu vereinfachen und leichter lesbar zu machen.

Lesbarkeitsindexe: Lesbarkeitsindexe wie der Flesch-Reading-Ease-Score berechnen, wie leicht ein Text zu lesen ist. Diese Werte zeigen, ob der Text für die Zielgruppe verständlich genug ist.

Automatische Übersetzung

Maschinelles Lernen: KI-Modelle zur Übersetzung in Einfache Sprache ermöglichen die schnelle Anpassung von Texten. Diese Systeme nutzen Algorithmen, um komplexe Inhalte automatisch zu vereinfachen.

Herausforderungen: Bei der automatischen Übersetzung müssen Kontext und Nuancen beachtet werden. Das Verständnis von Bedeutungen und sprachlichen Feinheiten bleibt eine Herausforderung für maschinelle Modelle.

Technologische Hilfsmittel erleichtern die Erstellung und Überprüfung von Texten in Einfacher Sprache und unterstützen die barrierefreie Kommunikation.

9. Tips und Best Practices

Erstellung von Texten in Einfacher Sprache

Planung: Definieren Sie die Zielgruppe klar und passen Sie die Inhalte entsprechend an. Überlegen Sie, welche Informationen für die Leser wichtig sind und wie Sie diese verständlich vermitteln können.

Feedback einholen: Lassen Sie die Texte von Personen aus der Zielgruppe testen. Diese Rückmeldungen helfen, die Verständlichkeit zu prüfen und mögliche Unklarheiten zu erkennen.

Kontinuierliche Verbesserung: Überarbeiten und aktualisieren Sie die Texte regelmäßig. Neue Informationen und Änderungen sollten in die Texte aufgenommen werden, um die Aktualität und Relevanz zu gewährleisten.

Häufige Fehler vermeiden

Zu starke Vereinfachung: Vermeiden Sie es, wichtige Details wegzulassen. Die Texte sollten zwar einfach sein, aber dennoch alle notwendigen Informationen enthalten, um Missverständnisse zu verhindern.

Inkonsistente Terminologie: Verwenden Sie einheitliche Begriffe im gesamten Text. Wiederholte Begriffe sind leichter zu verstehen als Synonyme, die möglicherweise verwirren.

Die Beachtung dieser Best Practices erhöht die Qualität und Verständlichkeit von Texten in Einfacher Sprache und hilft, eine effektive Kommunikation sicherzustellen.

10. Aktuelle Forschung und Entwicklungen

Linguistische Studien

Verständlichkeitsforschung: Studien zur Verständlichkeit untersuchen, wie Menschen Texte lesen, verarbeiten und verstehen. Diese Forschung hilft dabei, besser zu verstehen, welche sprachlichen Elemente die Lesbarkeit fördern und wie Texte so gestaltet werden können, dass sie für ein breites Publikum leichter zugänglich sind.

Cognitive Load Theory: Die Theorie der kognitiven Belastung untersucht, wie viel mentale Anstrengung das Verstehen eines Textes erfordert. Einfache Sprache zielt darauf ab, die kognitive Belastung zu reduzieren, indem sie komplexe Satzstrukturen vermeidet und einfache, klare Begriffe verwendet.

Zukunftsperspektiven

Integrierte Kommunikationsstrategien: Die Forschung konzentriert sich auf die Kombination von Einfacher Sprache mit anderen barrierefreien Ansätzen, wie beispielsweise Gebärdensprache und visuellen Hilfsmitteln. Ziel ist es, eine umfassende Kommunikation zu schaffen, die allen Menschen den Zugang zu Informationen ermöglicht.

Globalisierung: Die Anwendung der Einfachen Sprache wird zunehmend für mehrsprachige Gesellschaften angepasst. Die Forschung arbeitet daran, sprachliche Barrieren abzubauen und Einfache Sprache in verschiedene Kulturen und Sprachen zu integrieren, um eine bessere Verständlichkeit weltweit zu erreichen.

Die aktuelle Forschung trägt dazu bei, die Effektivität der Einfachen Sprache zu steigern und neue Ansätze für eine barrierefreie Kommunikation zu entwickeln.

11. Literaturverzeichnis

Bredel, U., & Maaß, C. (2016)

Leichte Sprache: Theoretische Grundlagen – Orientierung für die Praxis. Dudenverlag.

Maaß, C. (2020)

Einfache Sprache im Fachunterricht. Sprache – Literatur – Lernen, 1(2), 45-60.

Netzwerkerklärung Leichte Sprache (2013)

Regeln für Leichte Sprache. Netzwerk Leichte Sprache e.V.

Rat für deutsche Rechtschreibung (2018)

Empfehlungen für die Schreibweise in Leichter Sprache. Mannheim.

Schubert, K. (2017)

Einfachheit und Verständlichkeit: Sprachwissenschaftliche Grundlagen der Einfachen Sprache. Frank & Timme.

Dieses Literaturverzeichnis bietet eine Auswahl an grundlegenden Werken zur Einfachen und Leichten Sprache.

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